Radio: 2. Juni 1967 - der Tod von Benno Ohnesorg.

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"1968" begann in Deutschland am 2. Juni 1967 - mit dem tödlichen Schuss auf Benno Ohnesorg. Die Radiosender erinnern mit einigen Beiträgen an diese Zäsur der deutschen Nachkriegsgeschichte:

In der Sendung "Radiowissen" des Bayerischen Rundfunks arbeitet Michael Zametzer die Geschichte Ohnesorgs als "tragische Ikone der 68er" bündig auf:



Als Co-Produktion von RBB, NDR und BR entstand Margot Overaths Feature "Chronik einer Hinrichtung" (Sendungsmanuskript als pdf), das auf die Details des Tathergangs und dessen Aufarbeitung eingeht. Update: Dank Dlf Kultur ist das Feature derzeit wieder online.



Während in einem Hof in der Krummen Straße auf Ohnesorg geschossen wurde, sah Schah Resa Pahlawi nur wenige Meter entfernt in der Deutschen Oper die "Zauberflöte". In seinem SWR-Feature bezieht Stefan Zednik den gewaltsamen Tod Ohnesorgs und die Oper aufeinander. Denn: "es gibt Parallelen, nicht nur zwischen dem 'Herrscher aus dem Morgenland' und dem 'weisen Herrscher' Sarastro der 'Zauberflöte'. Auch der Kampf um Macht, Jugend und Zukunft sind in Wirklichkeit und Oper ähnlich. Und die Königin, die zu Beginn noch einem jungen Prinzen vertraut, führt am Ende eine bewaffnete Gruppe an. Gudrun Ensslin, Pfarrerstochter aus Schwaben und Mutter eines wenige Wochen alten Sohnes, wird unmittelbar nach Bekanntwerden des Todes von Ohnesorg sagen: 'Das sind Faschisten, diesmal sind wir dran, wir müssen uns bewaffnen!'"



Auch das war 1967 in Deutschland: Nur einen Tag nach dem Tod Ohnesorgs eröffneten die Samy-Brüder in Schwabing den legendären "Drugstore" und brachten München nach Londoner Vorbild zum Swingen - ein Feature im Bayerischen Rundfunk erinnert daran.



Mehr zum 2. Juni 1967 in den Presseschauen zum Thema beim Perlentaucher. Außerdem einen Klick wert: Bilder der Revolte, eine Chronik in Fotografien.

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